Fazit Mexico
Nos hemos enamorado - en Mexico! Wir haben uns wahrlich verliebt in dieses Land, und ein weiterer Abschied der schwer fällt.
Land & Leute
Mexico
ist vielfältig, farbig, freundlich und unglaublich einfach zu bereisen.
Ein paar Worte Spanisch und die Türen stehen offen. Mexico ist
landschaftlich voller Gegensätze. Auf der Baja California traf uns
Einsamkeit, Küste, Strände und Offroad pur. Der Norden beeindruckt mit
gigantischen Wäldern und Schluchten - der Kupfercanyon gehört zum
grössten Schluchtensystem der Welt und ist eines unserer ganz grossen
Highlights auf dieser Reise. Das Hochland ist geprägt von
Kolonialstädten, Vulkanen und präkolumbianischen Ruinen. Im Süden leben
die Indigenos, die Märkte sind bunt und das Kunsthandwerk vielfältig.
Chiapas steht für Dschungel, Mayastätten und Zapatisten und schliesslich
die Yucatan-Halbinsel: mehr als Karibik und Mayatempel.
Wir besuchten in den gut 3 Monaten 20 der 32 Bundesstaaten, traurig über jeden der anderen 12, die wir (noch) nicht bereist haben.
Um
ganz Mexico kennenzulernen, müsste man sich zehnteilen, oder 10 Jahre
reisen. Das zweite gefällt uns da schon besser, zumal unser Auto auch
genauso lange im Land bleiben dürfte.
Die Menschen sind zurückhaltend
aber durchwegs freundlich. Nie fühlten wir uns unsicher oder bedrängt.
Schlafplätze zu finden war selten ein Problem. Die Campingplätze sind
zahlreich und mit iOverlander gut auffindbar. Häufig haben wir jedoch
wild gecampt und wurden auch nie vertrieben.
Polizei und Militär sind sehr präsent, die Kontrollen waren jedoch immer freundlich und kurz, ein
woher und wohin, evt. ein paar neugierige oder beeindruckte Kommentare
und gut wars. Wir hörten von Problemen mit korrupten Beamten, blieben
davon aber glücklicherweise verschont.
Zu den Schattenseiten des
Landes zählt für uns der Abfall. Die schöne Landschaft wird - vorallem
in der Nähe von Dörfern und Städten - von Tonnen von Abfall ruiniert.
Direkt neben der Strasse werden die Autos entladen, keinen scheint es zu
kümmern oder zu stören. Selbst auf vielen Grundstücken sieht es aus wie
nach einem Hurricane. Abfall, Schrott, ganze Autos, dazwischen leben
die Menschen und finden es offenbar ganz normal. Sehr schade finden wir!
Strassenverkehr
Auch
wenn die Verkehrsregeln in Mexico nicht unbedingt in Stein gemeisselt
scheinen, oder in Puncto Überholen nicht existieren, geht es auf der
Strasse im Allgemeinen ruhig und geordnet zu.
Das Strassennetz ist gut und selbst zu abgelegenen Bergdörfern führt immer eine einfache Strasse da die Mexikaner gerne mit "Collectivo“ reisen (Sammelbüsschen oder-Pick-Ups). Der Strassenatlas Guia roja
ist eine ideale Ergänzung zur elektronischen Navigation und beinhaltet
auch Belize und Guatemala. Das grösste Übel auf Mexikos Strassen sind
jedoch die Millionen von Topes - gemeinen Bodenschwellen - die
das Fahren auf den Landstrassen zu einer Tortur werden lassen. Für weite
Distanzen und für ein rasches Vorwärtskommen bevorzugten wir somit die
kostenpflichtige Quota, eine Art Autobahn die jedoch auch häufig zweispurig geführt wird, da langsamere Fahrzeuge auf dem Pannenstreifen fahren.
Wetter
In Mexico haben wir im Dschungel geschwitzt und auf Vulkanen gefroren, in Cenoten erfrischt und uns in heissen Quellen aufgewärmt.
Wir
bereisten Mexico in der Trockenzeit und abgesehen von ein paar
Regentagen auf der Baja hatten wir stets Traumwetter. Im Norden und in
der Höhe waren wir froh um die dicken Schlafsäcke, aber auch in anderen
Regionen wird’s frisch abends. Am Golf von Mexico und auf der Yutacan
Halbinsel herrscht feucht-tropisches Klima, die Umstellung war nicht
ganz einfach für uns aber zum Glück war das eh die Zeit von Cenoten und
Strand ;-)
Internet
WLAN gibt’s überall in
Mexico doch es finden sich praktisch keine ungesicherten, also freien
Netze. Aus diesem Grund haben wir uns eine SIM-Card von Telcel gekauft,
die überall problemlos und günstig aufgeladen werden kann. Die Abdeckung
ist gut und für Whatsapp/Mails ausreichend. Für grössere Recherchen und
Pflege der Webseite sind wir auf Campingplätze oder Restaurants
ausgewichen.
Hier noch etwas Statistik…
In
den gut 3 Monaten in Mexico sind wir 9‘053 km gefahren, das macht einen
Tagesdurchschnitt von 92.4 km. Am Anfang auf der Baja und im Norden sind
wir viel Offroad gefahren, doch im Hochland und im Yucatan überwog der
Asphalt. Die Baja ist natürlich DAS Offroadparadies, doch auch sonst
lassen sich immer wieder spannende Abwege finden. Der Dieselpreis war
mit durchschnittlich 0.845 CHF etwas höher als in den Staaten, der Preis
ist überall derselbe und wird täglich durch die Pemex, die hier im
Moment noch die Monopolstellung hat, neu gesetzt. Tico war sehr
zufrieden mit dem Pemex-Diesel und wir hatten diesbezüglich nie
Probleme. Auch sonst hatten wir keine technischen Probleme bis auf die
Stossdämpfer, die langsam undicht werden aber ihre Arbeit noch immer
tadellos erledigen.
Der Tagesdurchschnitt belief sich in Mexico auf CHF 46.60 für 2 Personen pro Tag.
Lebensmittel
und Essen in einfachen Restaurants ist unglaublich günstig, trotzdem
war der Posten Lebensmittel/Restaurant mit knapp 40% der höchste
Ausgabenpunkt, gefolgt von Diesel mit knapp 22%. Übernachtungskosten
hingegen schlugen nur mit 7.5% zu Buche, obwohl wir doch häufig einen
Campingplatz in Anspruch nehmen mussten.
Das Essen ist frisch und
reichhaltig, wobei man nach einiger Zeit etwas Vielfalt vermisst.
Weizentortillas werden gegen Süden seltener, und die von uns gar nicht
geliebten Maistortillas dominieren einfach jede Mahlzeit. So kochten wir
halt trotz aller Vorsätze häufig selber, vor allem natürlich wenn wir
abgelegen übernachteten, wo es eh keine anderen Möglichkeiten gab.
Das
Angebot an Früchten und Gemüsen ist schier unendlich und findet sich
auch überall. Auf dem Land finden sich häufig Filialen der
Supermarktkette Bodega Aurrera mit einer guten Auswahl an Produkten,
speziellere Dinge finden sich in den Städten bei Walmart, Chedraui und
bei Comer/Mega.
Wir haben noch ein paar Rechnungen offen in
Mexico - Mexico City zum Beispiel steht ganz oben auf der To Do Liste
kombiniert mit einem Tauchgang auf Cozumel. Doch dafür planen wir dann
mal einen eigenen Urlaub ein. Mexico eignet sich ausserdem auch
wunderbar als Basis um ein Fahrzeug einzustellen, um von da aus immer
mal wieder Teile Nord- und Mittelamerikas zu erkunden. Ihr seht also,
Ideen hätten wir genug ;-)