Zentralamerika 5 - Nicaragua
Diesmal kommen wir nicht so leicht davon an der Grenze.
Was wir an Zeit bei der Einreise nach Honduras gespart haben, bekommen
wir bei der Ausreise doppelt zurück. Formular ausfüllen,
Autodesinfektion und nun doch noch Fingerabdrücke und Foto - von wegen
biometrischer Pass - ging bei der Einreise wohl einfach vergessen. Nun
noch die restlichen Honduranischen Lempiras gegen Nicaraguanische
Cordobas tauschen und es kann ein Haus weiter gehen. Auch bei den
Nicaraguanern müssen Formulare ausgefüllt werden, Schalter gefunden und
endlos gewartet werden. Zwar werden hier keine Kopien mehr benötigt,
weil alle Dokumente fein säuberlich eingescannt werden, doch der junge
Herr am Schalter benötigt gefühlte Stunden, bis er alle Angaben in
seinen Computer eingetragen hat. Das ausgedruckte Formular ist voller
Fehler welche von Hand korrigiert werden. Jede Aenderung wird zwar
minuziös signiert und gestempelt, doch am Schluss sieht unser
hochoffizielles Dokument aus wie eine von meinen Aufsätzen aus dem
Französischunterricht in der 6. Klasse.
Nun geht’s endlich zur
Migration. Von vier Schaltern sind zwei besetzt, doch welche ist nicht
ganz klar. Gemeinsam mit Familien und Fernfahrern stehen wir in der sehr
dynamischen Schlange, welche sich jeweils den Beamten hinter den
Schaltern anpasst. Es ist wie bei: Eins, zwei oder drei! …für
die Generation unter unseren werten Lesern, die sich noch an die Sendung
mit Michael Schanze erinnert. Der ganze Spass kostet 24 US$. Wir sagen
dass wir gerne in der Landeswährung bezahlen wollen doch die nimmt der
Beamte nicht an. Wir sollen hinter dem Haus auf dem Schwarzmarkt
wechseln falls wir keine Dollar haben!? Wir haben natürlich, und für das
Wechselgeld geht dann der Beamte selbst kurz hinters Häuschen zum
wechseln…
Nach 90 Minuten ist der Spuk vorbei und wir passieren den
letzten Schlagbaum, das Abenteuer Nicaragua kann beginnen! Nicaragua
empfängt uns mit tollen Strassen, es ist alles sehr sauber und
unglaublich grün… Moment mal, hatten wir das alles nicht schon?? Tja,
was soll ich sagen, irgendwie steigert sich auch alles von Land zu Land…
Aber es wird tatsächlich immer grüner! Vermutlich liegt dies am
schleichenden Beginn der Regenzeit, welcher wir mit grösster
Wahrscheinlichkeit nicht mehr lange entfliehen können.
Somoto Canyon
Unser
heutiges Ziel ist der Somoto Canyon etwas südwestlich. Steile, enge
Canyonwände sollen den Fluss umrahmen, am besten zu sehen auf einer
Canyoningtour. Wir haben auf iOverlander einen Platz am Fluss gefunden,
etwas weg vom Canyon und dem Touristentrubel. Tatsächlich finden wir
dort eine schöne ebene Fläche am Flussufer, umgeben von
schattenspendenden Bäumen. Perfekt für zwei müde Reisende. Hier scheint
es ziemlich geregnet zu haben, der Fluss führt viel schlammiges Wasser,
an eine Abkühlung ist nicht zu denken. Die seichte Flussstelle an
welcher wir stehen dient den Menschen aus dem Dorf wohl als Abkürzung.
Wir sehen sie mit Kind und Kegel durch das gut knietiefe Wasser waten,
In der einen Hand Schuhe und Strümpfe, in der anderen Einkäufe, Kinder
oder beides. Alle grüssen sie uns freundlich, es scheint das normalste
der Welt zu sein, dass wir hier campen.
Die Canyoning-Tour lassen wir
bleiben am nächsten Tag. Irgendwie macht es uns nicht an, in diesem
Wasser zu schwimmen. So spazieren wir alleine am schönen Flussufer
entlang und lassen uns von einem Boot zum Eingang der Schlucht rudern.
Auf dem Rückweg kreuzen wir eine Horde Menschen, die fröhlich grüssend
ihr Hab und Gut über den Fluss trägt. Es ist Sonntag Nachmittag und die
Gruppe kommt aus Masaya City zum Picknick. Da haben wir ja grad noch
Glück gehabt mit unserem Timing…
Miraflor Nature Reserve
Wir sind
bereits wieder auf der Flucht. Wir flüchten uns vor der Hitze ins
Hochland, dort wo die Temperaturen eher unserer Natur entsprechen. In
einem Dorf auf dem Weg kümmern wir uns noch um eine neue Telefonkarte.
Entgegen aller Betäuerungen von Guatemala bis Honduras funktioniert TIGO
hier natürlich nicht mehr und wir müssen den Anbieter wechseln. Dies
geht hier ganz einfach an jedem Kiosk. Wir haben uns angewöhnt unser
Telefon gleich in die Hände des in der Regel sehr jungen
Verkaufspersonals zu geben. Die nötigen Einstellungen und Codes sind
dann schneller erledigt als man zugucken kann und wir bekommen es mit
neuem Chip und einem ordentlichen Internetguthaben für die nächsten zwei
Wochen grinsend zurück. In solchen Momenten fühlen wir uns manchmal
schon unglaublich alt ;-)
Die Strasse hoch in den Miraflor
Naturpark beginnt mit einer Flussüberquerung. Die letzte in Mexico hat
mich nachhaltig traumatisiert und so erwarte ich den Fluss mit einem
beklemmenden Gefühl, nachdem ich die entsprechenden Ausführungen in
früheren Reiseberichten gelesen habe. Doch wieder einmal war die
Aufregung umsonst. Das Wasser benetzt kaum die Achsen und Dani ist
ziemlich enttäuscht. Auch der weitere Weg gestaltet sich zwar
wunderschön aber anspruchslos, und ich schätze mal, dass es hier in der
Regenzeit anders abgeht wenn sich die Strassen in Schlammpisten
verwandeln. Steil führt der Weg in die Höhe in einen Märchenwald aus
knorrigen, mit Flechten verhangenen Bäumen, dazwischen immer wieder
Bananen- und Kaffeeplantagen. Die Aussicht ist wunderschön, trotz dem
allgegenwärtigen Dunst über der Landschaft, der uns nun schon über
Wochen begleitet.
Wir kommen nicht weit, Dani hat wohl etwas
eingefangen und fühlt sich nicht gut. Der Platz im Garten einer
Kaffee-Finca ist nicht speziell, aber wir haben unsere Ruhe und es kühlt
herrlich ab in der Nacht, so dass wir mal wieder erholsam schlafen
können.
Am Morgen scheint die Sonne, der Wettergott lässt uns einmal
mehr nicht im Stich. Nach einem Abstecher mit Spaziergang auf der
Kaffee-Finca eines Deutschen machen wir uns auf in den Schwarzwald. In
der Gegend rund um Esteli haben sich viele Deutsche niedergelassen und
wir hoffen auf einen Hofladen mit gutem Käse und vielleicht einem
leckeren Schwarzwaldschinken? Die Aktion ist allerdings ein Flop und der
„Selva Negra“ ein Hotel für einiges besser betuchte Gäste als wir es
sind.
Entschädigt werden wir auf der Finca Esperanza Verde wo wir uns
für drei Tage niederlassen. Die Eco-Lodge liegt in einem grünen
Paradies, die wenigen Cabanas sind versteckt im Dschungel und von der
Panorama Terrasse hat man einen einzigartigen Ausblick über den
Dschungel und das gesamte Tal. Die ganze Anlage lädt zum Wohlfühlen ein,
die bequeme Lounge, die Hängematten und Schaukelstühle, es gibt
Feldstecher zur Tierbeobachtung und den ganzen Tag Kaffee, Tee und
frische Bananen. Auf den schön angelegten Wanderwegen entdecken wir
viele Aussichtspunkte, können Affen beobachten, exotische Vögel, Tukane
und es gibt sogar ein Schmetterlingshaus. Die heissen Duschen nach den
Spaziergängen im feuchten Dschungel sind ein Genuss und die Faultiermama
mit Baby im Baum vor der Lounge macht das Dschungelerlebnis perfekt.
Hier regnets nun erstmals auch am Tag, aber dies stört uns nicht, wir
sind hier bestens versorgt in dieser grünen Märchenwelt mit Kolibris und
Tukanen. Simone, die deutsche Social Media Managerin aus Karlsruhe ist
der einzige weitere Gast und von ihr lernen wir viel Nützliches im
Umgang mit der uns offenbar doch noch so fremden Welt des Social Medias.
Harry Potter Latino Style
Es hilft
nix, wir können es drehen und wenden wie wir wollen, wenn wir die
Sehenswürdigkeiten Nicaragua erkunden wollen müssen wir ins Flachland.
Es graut uns vor der Hitze und wir fragen uns, ob wir uns jemals daran
gewöhnen werden?
In Matagalpa gehen wir erst auf die Suche nach einer
Machete. Das Universalwerkzeug Nummer eins ist der Stolz eines jeden
Latinos und gehört so selbstverständlich an den Gürtel wie der Hut auf
den Kopf. Auf dem wuseligen Markt werden wir rasch fündig. Wir suchen
uns ein besonders schönes Exemplar aus, mit breiter geschwungener
Klinge. Damit geht’s dann zum Lederwarenhändler. Hunderte von
verschiedenen handgemachten Lederhüllen baumeln an der Decke, doch beim
Anblick unserer nagelneuen Machete schüttelt der Händler nur den Kopf.
Nein, für diese Macheten haben wir keine Etuis. Na toll, unsere Machete
scheint ein Exotenmodell zu sein. Wir durchforsten den Markt nach einer
anderen „Ferreteria“ (eigentlich Eisenwarenhandel, meist mit breitem
Sortiment von Tierfutter bis zum Wischmob) mit Standartmodellen. Wir
kaufen ein anderes Modell und drehen die erste Version einem
Grossväterchen auf der Strasse zu einem guten Preis an. Mit der neuen
Machete gehen wir dann zurück zum Lederhändler. Dieser begutachtet sie
sorgfältig und holt dann zielsicher ein paar Etuis von der Decke,
probiert jede einzelne aus ob die Machete gut darin liegt und ob sie
sich leicht ziehen lässt. Mit ernster Miene präsentiert er uns
schlussendlich das perfekt passende Stück. Ich bin erleichtert, denn
langsam komm ich mir in dem Laden vor wie Harry Potter beim Kauf eines
Zauberstabs.
Cerro Negro
Irgendwann fahren wir
aber los und kommen unweigerlich ins Flachland und somit zu den
Vulkanen. Diese sind zahlreich in Nicaragua, wie an einer Perlenschnur
aufgereiht zieht sich der „Ring of Fire“ durchs Land. Auf dem Weg zum
Cerro Negro können wir durch den Dunst den perfekt symmetrischen
Momotombo sehen, inkl. dekorativer Rauchwolke aus dem Krater. Der Cerro
Negro ist weder besonders hoch noch speziell schön, aber trotzdem gehört
er zu den Highlights Nicaraguas. Hier kann man nämlich Volcano Boarding
betreiben. Ausgerüstet mit Schutzkleidung, Brille und einer Art Board
läuft man ca. 1 Stunde hoch zum Krater und kann dann während weniger
Minuten den Vulkan bis zu seinem Fusse hinuntersurfen. Auch Dani lässt
sich für dieses Vergnügen begeistern und zieht los mit dem Brett unter
dem Arm, während ich es mir mit der Kamera am Fusse des Berges bequem
mache. Die Landschaft rundum ist karg, immer wieder mit erkalteten
Lavaströmen versetzt als Zeichen früherer Aktivitäten der zahlreichen
Vulkane in dieser Gegend. In der Ferne erkennt man den Vulkan Telica,
über dessen Gipfel gerade ein gewaltiges Gewitter tobt und die Umgebung
in ein dramatisches Licht taucht. Da kommt auch schon Dani angebraust,
und was aus meiner Perspektive recht easy aussieht, scheint vom Board
aus gesehen noch recht tricky zu sein. In Wahrheit ist es eine recht
steile Geschichte und das Bremsen in den losen Lavasteinen eine
knifflige Angelegenheit. Da steht er nun mein Kaminfeger, in Schweiss
und Asche getaucht, der einzig helle Fleck seine Zähne beim Grinsen. Wir
können im Park duschen, doch das laue Wasser bringt keine Abkühlung
sondern nur noch mehr Feuchtigkeit. Wir suchen uns einen Platz in der
Nähe des Parks, denn bereits hier oben ist es drückend heiss und schwül,
jeder Meter weiter ins Tal eine unnötige Tortur.
Leon
Trotz der Hitze wollen wir uns
die Kolonialstadt Leon nicht entgehen lassen. Wir nutzen die gar nicht
so kühlen Morgenstunden zum Besuch der Kathedrale. Barfuss laufen wir
übers leuchtend weisse Dach und bewundern den Ausblick auf die Stadt und
die umliegenden Vulkane. Danach schlendern wir durchs Fest der lokalen
Blaulichtorganisation, wo Rot Kreuz, Feuerwehr und Polizei stolz ihr
Material ausgebreitet haben und einem kaum vorhandenen Publikum
präsentiert. Besonders fasziniert mich der Rettungswagen der Feuerwehr
Hamburg, ob die Rufnummer 112 auch hier gilt wag ich doch zu bezweifeln.
Unsere Stadttour endet vorzeitig in einer französischen Bäckerei, wo
wir uns selig durch die Speisekarte schlemmen, von Speckquiche über
Croissants zu Baguettesandwich mit Brie und Salami. Es ist sowiso viel
zu heiss um in der Stadt herumzulaufen, dann doch lieber noch einen
Cappuccino ;-)
Flucht in die Höhe...
Der weitere Weg
führt quer durch die Hauptstadt Managua, die gefürchteten Kontrollen
korrupter Polizeistreifen bleiben jedoch aus und unbehelligt erreichen
wir den unbekannten Naturpark Refugio Vida Silvestre Chocoyero
kurz vor Masaya, den wir natürlich aufgrund seiner etwas erhöhten Lage
ausgewählt haben. Unterwegs gönnen wir Tico mal wieder spontan einen
Oelwechsel. Wir haben viel Spass mit der Werkstattcrew und staunen
einmal mehr, wie hilfsbereit und freundlich die Menschen in diesem Land
sind. Der Oelwechsel selbst wird sehr professionell ausgeführt, dabei
wird unter Danis Aufsicht alles grad noch kontrolliert und für gut
befunden. Tico wird dabei gebührend bewundert, besonders das Innenleben
fasziniert und auch jede Klappe und jedes Feature muss Dani den
interessierten Mechanikern erklären.
Der Park war eine gute
Wahl. Die Nacht war zwar nicht kühl aber aushaltbar und am Morgen
wandern wir durch den Dschungel und entdecken einen Papageiennistplatz
an einem Wasserfall. Bevor wir uns auf den Weg nach Masaya machen erhält
unsere neue Machete einen fachkundigen Schliff durch den Parkranger,
her mit dem tiefhängenden Grünzeug, wir sind gerüstet!
Es dampft gehörig am Masaya...
Der
Masaya ist ein weiterer aktiver Vulkan und für einmal komplett ohne
körperliche Strapazen zu erreichen, im momentanen Klima eine höchst
willkommene Abwechslung. Man kann mit dem Auto bis hoch zum Kraterrand
fahren und von einem der Aussichtspunkte tief in den Krater
hineinschauen, wo die Lava brodelt. Der Vulkan stösst zur Zeit ziemlich
giftige Dämpfe aus, so dass die Wanderwege rund um den Kraterrand und
auch einige Aussichtspunkte gesperrt sind. Trotzdem ist es eindrücklich
hier zu stehen, und wäre es nicht dunstig, man könnte vermutlich bis zum
Meer sehen. Eindrücklich soll der Masaya auch nachts sein, wenn die
glühende Lava den Krater in ein rotes Licht taucht. Gerne hätten wir
dieses Schauspiel gesehen, doch man darf nicht mehr im Park schlafen und unten am Parkeingang an der Hauptstrasse finden wir es nicht so
berauschend. Lieber suchen wir uns wieder einen Platz in der Höhe, dies
hat im Moment absolute Priorität für uns, um in diesem Klima überleben
zu können.
Wir fahren eine Dirtroad entlang der Laguna Masaya.
Schlafplätze am Ufer hätts zuhauf, doch ist hier derart alles vermüllt,
dass wir uns nicht wohlfühlen. Von Masaya City her treibt der Abfall
über den See und treibt hier meterbreit über die gesamte Uferfläche, und
auch an Land sieht es nicht anders aus. Wiedereinmal wundern wir uns,
dass sich die Menschen hier nicht daran stören, es wird gebadet,
gewaschen, der ganze Müll scheinbar gekonnt ignoriert. Kopfschüttelnd
fahren wir weiter, Camping in der Natur sieht für uns anders aus. Ein
Schlafplatz unter 500 müM kommt nicht mehr in Frage, so bleiben wir auf
einer Anhöhe hoch über der Laguna de Apoyo, mit bester Sicht auf eben
diese und bis weit nach Granada am Lago de Nicaragua. Rund herum wachsen
Mango- und Bananenbäume und die Affen tummeln sich über uns im
Blattwerk. Das schmäle Strässchen scheint eine beliebte Joggingroute zu
sein und ungläubig beobachten wir die zahlreichen Nicaraguaner, die hier
hochkeuchen und dabei freundlich winken, während wir auf dem Mäuerchen
sitzen, die Aussicht geniessen und bewegungslos vor uns her schwitzen.
Im Backofen Nicaraguas...
Granada ist
eine weitere Kolonialstadt und ein Muss in Nicaragua, Hitze hin oder
her… Unser erster Gang führt uns in die Laundry, wo wir unsere feuchte
Gammelwäsche abgeben. Selber waschen gibt keinen Sinn, ohne Tumbler
wird’s nicht trocken und riecht somit bald wieder wie vor dem Waschen.
Wir gehens gemütlich an, Frühstück im hippen Garden Café, Erfrischung an
der Gran Plaza, ich schlepp mich durch die Gassen, denn seit einigen
Tagen hab ich die Seuche und nicht mehr gegessen. Es ist noch früh, auf
der Flaniermeile wird erst langsam aufgebaut und bis zum See ist es uns
viel zu weit in der Hitze. So setzen wir uns in den Park und während wir
auf die Wäsche warten, beobachten wir die fliegenden Händler und
studieren ihre Verkaufstaktiken. Eine Stunde und eine hart
erhandelte Doppelhängematte später holen wir die Wäsche auf und flüchten
aus der Stadt. Mittlerweile geht es mir richtig schlecht und ich würde mich am liebsten irgendwo hinlegen und einfach nur schlafen. Doch es ist
mittlerweile so heiss und wir haben keine Möglichkeit in die Höhe zu
fahren. Die Stimmung ist im Keller, wir haben keinen Plan wie weiter.
Einerseits möchten wir mehr sehen vom wunderschönen Nicaragua und seinen
unglaublich herzlichen Menschen, doch anderseits brauchen wir dringend
mal wieder eine Pause und ein Platz zum Ausruhen.
Wir fahren runter
ans Ufer des Lago Nicaragua, hier geht wenigstens ein laues Lüftchen.
Vor uns liegt die Insel Ometepe mit ihren zwei Vulkanen, einige
Kilometer weiter die Grenze zu Costa Rica. Nach reiflicher Überlegung
streichen wir die Insel. Eine weitere Vulkanbesteigung kommt bei diesem
Klima für uns nicht in Frage und der momentan recht braune See ladet
nicht gerade zum Baden ein.
Im Gegenzug wissen wir, dass unsere
Freunde die „Flizzers“ nur wenige Kilometer entfernt in Costa Rica auf
uns warten und somit ist die Entscheidung plötzlich einfach.
Nach einer weiteren verschwitzten Nacht packen wir völlig gerädert unsere sieben Sachen und machen uns auf nach Costa Rica!